Für alle PC-Enthusiasten da draußen, neben der Leistung gibt es noch einen zweiten Aspekt, der immer wichtiger wird. Lärm, oder besser gesagt, kein Lärm. Brummende und kreischende Lüfter gehören immer mehr der Vergangenheit an und die Hersteller hören auf den Ruf ihrer Kunden nach möglichst leiser Luftzirkulation in ihrem PC. Aber was tun, wenn die Lüfter deines PCs eher an einen startenden Düsenjet erinnern als an eine sanfte Sommerbrise? In diesem Blogpost zeige ich dir 7 tipps für leisen PC, damit Du in Ruhe arbeiten oder spielen kannst.
Eine leise Festplatte für deinen leisen PC
Während SATA-Festplatten große Datenmengen speichern können, neigen sie dazu, bei jeder Ausführung von Lese- oder Schreibvorgängen ziemlich laut zu werden. In jeder HDD befindet sich eine kleine Scheibe, die mit bis zu 7200 U/min dreht und ein winziger Werkzeugkopf, der diese Scheibe nach Daten absucht. Bewegung bedeutet normalerweise Lärm, also wenn du deinen PC leise halten willst, solltest du Speichermedien verwenden, die keine beweglichen Teile verwenden. Diese nennt man Solid State Drives oder SSDs und sie lesen, schreiben und speichern Daten mit elektrischer Leitfähigkeit anstelle einer physischen Scheibe. Sie sind auch viel schneller und stoßfest im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten. Samsung hat zum Beispiel einige überzeugende Optionen, die du dir hier* anschauen kannst.
Regelmäßige Reinigung der PC Komponenten
Experten empfehlen es immer wieder, doch nur wenige tun es. Eine solche Reinigung kann jedoch Wunder wirken. Der Staub und die Fusseln, die sich mit der Zeit ansammeln, zum Beispiel auf dem CPU-Kühler, verhindern eine effektive Kühlung, indem sie den Luftstrom über den Kühlkörper blockieren. Also muss der Lüfter richtig aufdrehen, um Kühlung zu gewährleisten. Was bedeutet das? Genau, es wird laut. Daher reicht es aus, die wichtigen Komponenten im PC 1-2 mal im Jahr mit etwas Druckluft oder einem speziellen Staubsaugeraufsatz zu reinigen. Das sind in der Regel der CPU-Kühler und die Grafikkarte, sowie der ein oder andere Gehäuselüfter. Wichtig beim Absaugen oder Ausblasen ist, die Lüfterblätter des zu reinigenden Lüfters mit der freien Hand festzuhalten. Wenn sie sich zu schnell drehen, weil du ihnen mit dem Staubsauger viele Umdrehungen gibst, verabschiedet sich das Lüfterlager vielleicht aufgrund von Überlastung ins Nirwana. Was du in diesem Fall tun kannst, erfährst du weiter unten.
Richtige Positionierung der Lüfter
Nicht nur saubere Lüfter sind wichtig für deinen PC, sondern auch ihre richtige Positionierung spielt eine bedeutende Rolle für ihre Effektivität. Je effektiver ein Lüfter arbeiten kann, desto leiser kann er bei gleicher Kühlleistung eingestellt werden. Ein Hindernis hierbei kann zum Beispiel sein, wenn zwei Lüfter gegeneinander arbeiten müssen. Positioniere sie daher immer so, dass sie zusammenarbeiten und den Zu- oder Abluftstrom ungefähr in die gleiche Richtung transportieren. Auch eine zu nahe Platzierung an einer Lufteinlassöffnung kann zu erhöhtem Lärm führen, wenn die Flügel des Laufrads Turbulenzen erzeugen, weil ein Gitter oder eine gelochte Platte des Gehäuses direkt vor dem Einlass liegt. Hier kannst du dir mit 3D-gedruckten Abstandshaltern helfen. Etwa 5mm Platz vor dem Lüfter reichen aus, um die entstehenden Turbulenzen zu beseitigen oder zumindest deutlich zu reduzieren.
Lüfter leiser machen über das UEFI BIOS
Nur in den seltensten Fällen ist es notwendig, dass die Lüfter deines Büro- oder Gaming-PCs mit voller Geschwindigkeit laufen. Einige Mainboard-Hersteller sehen das jedoch anders und entsprechend sind die Einstellungen im BIOS oft nicht auf Stille ausgelegt. In einem modernen UEFI BIOS können Lüfterkurven recht granular eingestellt werden. Selbst bei älteren Mainboards ist es in der Regel möglich, zumindest einen niedrigen, festen Prozentsatz einzustellen. Aber welche Einstellung ist die richtige für dich? Es wird empfohlen, die Lüfter bei CPU- und GPU-Temperaturen unter 60°C mit einer Geschwindigkeit von 30% oder weniger laufen zu lassen. Ab 60°C sollte ein etwas höherer Wert eingestellt werden und bei etwa 80°C ist es eine gute Idee, noch etwas höher zu gehen. Die genauen Werte hängen jedoch von den Temperaturen deiner Komponenten und natürlich von der individuellen Hörsensibilität ab.
Tipp: Lüftersteuerung per "Fan Control"
Eine bessere Option als die Lüftersteuerung im BIOS ist die Software Fan Control von Rémi Mercier. Fan Control ist völlig kostenlos zu nutzen und bietet eine Fülle von Funktionen, die dir helfen können, den Lärm und die Kühlung in deinem PC zu optimieren. Du kannst granular angepasste Lüfterkurven einstellen, die sogar auf mehreren Temperatursensoren basieren können, triggergesteuerte Ereignisse erstellen oder Lüfter miteinander synchronisieren. Schau dir doch mal die einfache, aber umfassende Dokumentation von Rémi dazu an.
Lautere Lüfter durch ein leiseres Modell ersetzen
Du hast alle oben genannten Tipps befolgt, aber die Lärmquellen in deinem PC lassen sich einfach nicht zähmen? Vielleicht ist es an der Zeit für ein oder zwei neue Lüfter. Einige Lüfter mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis sind von Arctic. Schau dir mal den Arctic P12* (120mm) oder Arctic F9 PWM* (92mm) an. Wenn du gerne ein paar mehr Euros für die Premium-Variante ausgeben möchtest, die das letzte Quäntchen Leistung herauskitzelt, dann schau dir diese Alternativen von Noctua an. NF-A12* (120mm Lüfter) oder NF-A9* (92mm Slim Lüfter).
Einfacher zu kühlende Komponenten installieren
Wahrscheinlich kein Tipp, den du jetzt sofort umsetzen kannst, aber trotzdem muss ich ihn geben. Achte von Anfang an bei der Zusammenstellung deines PCs auf die effizienteste und energiesparendste Hardware möglich. Besonders wenn du einen Gaming-PC brauchst, muss es nicht unbedingt ein i9 14900KS sein, der bis zu 400 Watt Strom ziehen kann. Ein einfacherer, günstigerer und vor allem energiesparenderer Ryzen 7800X3D ist genauso schnell in Spielen, verbraucht aber nur etwa 80-90 Watt. Der 7800X3D kann sogar mit einem Mini ITX Luftkühler bei angenehmem Geräuschpegel ausreichend gekühlt werden. Achte auch bei der Wahl der Grafikkarte auf ein Modell, das so effizient wie möglich arbeitet, und lies Tests zu den einzelnen Modellen, wo der Geräuschpegel der Lüfter unter Last gemessen wird.
Haben dir diese 7 Tipps für einen leisen PC geholfen?
Wenn du all diese Tipps befolgst, steht einem angenehm leisen Klangerlebnis neben deiner Gaming-Maschine nichts mehr im Weg. Haben dir diese Tipps geholfen? Hast du noch mehr Tipps und Tricks, die ich nicht aufgelistet habe? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar!
Die mit einem Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind Provisions-Links zu externen Angeboten. Wenn du auf einen solchen Link klickst und über diesen Link einen Kauf tätigst, erhalte ich eine Provision vom Anbieter. Der Preis für dich ändert sich dadurch nicht.
Comments