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AutorenbildNick

Der Arctic P12 A-RGB im Ncase T1: Kann er mit dem Phanteks T30 konkurrieren?


FormD T1 A-RGB fans

Ich liebe die Phanteks T30, nein wirklich. Nach dem Review von HardwareCanucks damals habe ich sofort zugeschlagen und das Triple-Pack dieser Lüfter bei Amazon bestellt. Seitdem habe ich sie in zahlreichen PC-Builds verwendet. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Lüfter auch in meinem aktuellen Build mit dem Ncase T1 Verwendung fanden.


Eigentlich gefiel mir dieses Setup auch ganz gut, wären da nicht folgende Punkte, die mich dann doch irgendwie störten:


Das T1, egal ob von FormD oder wie in meinem Fall von Ncase besitzt keine Power LED. Wenn man wie ich auch noch ein Silent-Freak ist und der Rechner im Idle kein Tönchen von sich gibt, dann ist es schon recht schwierig festzustellen, ob er überhaupt eingeschaltet ist. Infolgedessen passierte es mir so manches Mal, dass meinen PC mit einem Druck auf den Power-Button nicht an-, sondern ausschaltete, weil er natürlich bereits an war.

Irgendwie fehlte mir seit einiger Zeit auch diese gewisse Cozyness. Ihr wisst schon, die wenn man sich abends nach einem langen Tag an den Rechner setzt und sich in seinem Lieblingsspiel (bei mir aktuell wieder Elden Ring) ergeht. Da möchte ich einfach ein bisschen Ambiente-Beleuchtung neben mir haben.



Die Lösung - A-RGB Lüfter im Deckel des Ncase T1


Wer die Überschrift gelesen hat, weiß schon was jetzt kommt. Die Phanteks Lüfter müssen weichen. Passenderweise hatte ich kürzlich wieder Kontakt zu ARCTIC, die mich bereits bei meinem Praxistest verschiedener Wärmeleitpasten unterstützt haben (siehe ganz unten). Auch für diesen Blogpost ließ ARCTIC sich also nicht lumpen und ließ mir zwei "ARCTIC P12 PWM PST A-RGB" zum Testen zukommen. Wow, was für ein langer Name. Den werde ich im weiteren Verlauf zum Zweck der besseren Leserlichkeit mit "Arctic P12 A-RGB" abkürzen.


Vielen Dank an ARCTIC für die Bereitstellung der Lüfter!

Arctic P12 PWM PST A-RGB

ARCTIC P12 PWM PST A-RGB - mein Eindruck


Schon beim Auspacken der Lüfter wird klar, ARCTIC setzt auf eine spartanische Verpackung und möglichst wenig Zubehör, um den Preis für ihre Produkte niedrig halten zu können. Die 120mm P12 A-RGB sind in einem schlichten, recht dünnen Karton verpackt. Das einzige Zubehör sind vier schwarze Madenschrauben, um die Lüfter am vorgesehenen Einsatzort zu montieren. Bei einem Preis von rund 16€ pro Lüfter inklusive Versand über Amazon ist das aus meiner Sicht vollkommen OK. Besonders im Vergleich mit RGB-Lüftern anderer Markenhersteller ist der Preis gut.


Am Lüfter selbst fallen mir sofort die besonders langen Kabel auf. Fast 40cm messen diese an meinen Exemplaren. Das ist natürlich klasse für Midi-Tower oder Full-Size ATX Gehäuse aber in meinem 9,95L SFFPC, wo kurze Kabel ein effizentes Management selbiger spürbar erleichter, hätten es auch 15cm locker getan. So werde ich nach dem Einbau ein paar mehr Kabelbinder verwenden müssen.


Gut gefällt mir, dass der Arctic P12 A-RGB bis 2.000 U/min spezifiziert ist. Die 3.300 U/min der P12 Max oder die 3.000 U/min der Phanteks T30 sind mir persönlich einfach zu laut und für meine Zwecke nicht praktikabel, weshalb ich letztere bisher auch immer im 2.000 U/min-Modus verwendet habe.


Nach dem Einbau teste ich sofort die Beleuchtung. Ich verwende AsRock Polychrome, aber die P12 A-RGB sind auch zu den gängigen Standards anderer Mainboardhersteller kompatibel. Die LEDs der Lüfter geben ein gleichmäßiges, sattes Licht ab. Die fünf Lüfterblätter bestehen aus Polybutylenterephthalat (PBT) und sind zur besseren Stabilität von einem Ring umgeben. PBT eignet sich gut für beleuchtete Lüfter, da es recht einfach in transparenter Farbe hergestellt werden kann, hat aber den Nachteil, dass es sich bei hohen Fliehkräften verformen kann. Mit dem Außenring wirkt Arctic einer Verformung zwar entgegen, muss dabei aber auch ein wenig Lüfterblattoberfläche einbüßen.


In der Theorie sollte der knapp 16€ teure Arctic P12 A-RGB also schlechter performen als der etwa 37€ teure Phanteks T30, welcher vollumfänglich aus verformungsresistenten Flüssigkristallpolymeren (LCP) besteht. Aber wie groß ist der Unterschied wirklich? Muss ich auf die Ambiente-Beleuchtung verzichten, weil meinen PC die hitzebedingte Notabschaltung droht? Finden wir es heraus!



Das Testsystem Phanteks T30 vs. Arctic P12 A-RGB

Gehäuse

Prozessor

Ryzen 7800X3D * @ 76,7W | CO -20

CPU-Kühler

Grafikkarte

Mainboard

Netzteil

Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, dass ich kürzlich den allseits beliebten AXP90-X47 gegen einen AXP120-X67 A-RGB ausgetauscht habe. Zum Einen um die CPU Kühlleistung zu verbessern und zum Anderen natürlich in dem Bemühen noch etwas mehr Ambiente-Beleuchtung hinzuzufügen.



Die Testmethodik


Für den Vergleich zwischen Phanteks T30 und Arctic P12 A-RGB verwende ich ein Full-Load Szenario. Die CPU wird 30min lang mit Cinebench R23 belastet, die GPU rechnet zur gleichen Zeit eine halbe Stunde den Furmark Donut.


Ich ermittle die Umgebungstemperatur in jedem Lauf und ziehe diese von der Durchschnittstemperatur der letzten zehn Minuten des jeweiligen Laufs ab. Am Ende rechne ich eine normalisierte Raumtemperatur von 23,5°C wieder drauf um die in den Tabellen und Diagrammen abgebildeten Temperaturen zu erhalten.


Die Lüfter im Deckel meines T1 werden dabei in drei verschiedenen Settings laufen.

  • 32 db(A) noise normalised (angenehm leise, aber noch hörbar)

  • 38 db(A) noise normalised (eher laut, deutlich hörbar)

  • volle Geschwindigkeit (ca. 2.000 U/min bei beiden)


Dadurch sollten wir erkennen können, welcher der Lüfter bei identischer Lautstärke die bessere Performance liefert. Der Test bei Maximaldrehzahl mag erstmal sinnlos wirken, hat aber einen recht interessanten Twist, weshalb ich ihn drin gelassen habe.


Wichtig zu erwähnen ist noch, dass ich alle anderen Lüfter, also den 120mm*15mm CPU Lüfter, sowie die beiden Lüfter meiner RTX 4070 Super automatisch laufen lasse. Die Geschwindigkeiten werden beim 32 db(A) Durchlauf beispielweise komplett anders sein, als beim Testlauf mit voller Geschwindigkeit.


Wer nun aber denkt, die CPU- und GPU-Lüfter würden abhängig von der Auswahl der Gehäuse-Lüfter unterschiedlich schnell drehen, der liegt tatsächlich daneben. Der maximale Unterschied in der Drehzahl lag bei nur 13 U/min! Ich habe das in der Nachstehenden Tabelle einmal verdeutlicht.

Testrun

/w Phanteks T30

/w Arctic P12 A-RGB

32db(A) CPU Fan Speed

1224

1224

32db(A) GPU Fan Speed

2112

2125

38db(A) CPU Fan Speed

1212

1206

38db(A) GPU Fan Speed

2018

2025

Full Speed CPU Fan Speed

936

941

Full Speed GPU Fan Speed

1951

1966


Dieses Ergebnis zeigt schon einmal wie nah der Phanteks T30 und der Arctic P12 A-RGB in diesem Szenario beieinander liegen. Nun will ich euch nicht weiter auf die Folter spannen. Im nächsten Abschnitt gibt es...



Die Ergebnisse - Arctic P12 A-RGB vs. Phanteks T30


Arctic P12 vs Phanteks T30 32db(A)

32 db(A) Test Ergebnisse im Detail

Bei 32 db(A), der Paradedisziplin des Phanteks T30 zeichnet sich folgendes Bild. Die beiden Phanteks T30 können sich bei gleicher Lautstärke mit 0,9°C weniger bei der CPU Temperatur durchsetzen. Die RTX 4070 Super bleibt 1,1°C kühler und der GPU Hotspot unterscheidet sich um 1,3°C.



Arctic P12 vs Phanteks T30 38db(A)

38 db(A) Test Ergebnisse im Detail

Bei nun 38 db(A) holt der Arctic P12 A-RGB etwas auf. Die Unterschiede belaufen sich auf nur noch 0,6°C bei der CPU Temperatur, 0,8°C bei der GPU Temperatur und der GPU Hotspot ist durch die Arbeit der beiden T30 nur noch 0,7°C unter dem Wert, den die Arctic P12 A-RGB erreichen können.



Arctic P12 vs Phanteks T30 full speed

Full Speed Test Ergebnisse im Detail

Bei voller Geschwindigkeit zeigt sich ein interessantes Bild. Sowohl der Arctic P12 A-RGB, als auch der Phanteks T30 scheinen sich ein wenig zu verschlechtern. Aber mehr dazu gleich. Hier erst einmal die Temperaturunterschiede zwischen den Lüftermodellen. 1,2°C sind es plötzlich bei der CPU Temperatur, 0,7°C bei der GPU und nur noch 0,5°C beim GPU Hotspot. Bei letzterem möchte ich mich allerdings nicht aufs Zehntel-Grad festlegen. Über alle Messungen sollte man denke ich eine gewisse Messtoleranz berücksichtigen.



Wieso sind nun sowohl die Temperaturen bei CPU, als auch GPU (Hotspot) unter verwendung beider Lüfter bei voller Geschwindigkeit wieder schlechter geworden? Dazu schauen wir uns einmal folgende Tabelle an.

Fan & Test Scenario

CPU Temp

GPU Temp

GPU Hotspot

CPU Fanspeed

GPU Fanspeed

Arctic P12 A-RGB, 32db(A)

76,9

71,2

84,5

1224

2125

Arctic P12 A-RGB, 38db(A)

76,1

71,1

84,4

1206

2025

Arctic P12 A-RGB, Full speed

76,4

71,6

84,4

941

1966

Phanteks T30, 32db(A)

76,0

70,1

83,2

1224

2112

Phanteks T30, 38db(A)

75,5

70,3

83,7

1212

2018

Phanteks T30, Full speed

75,2

70,9

83,9

936

1951


Wir stellen also fest, sowohl die CPU- als auch die GPU Lüfter haben sich entspannt zurückgelehnt, während Phanteks T30 und Arctic P12 A-RGB im Full Speed Szenario alles gegeben haben. Der Einfluss der jeweiligen Komponentenkühler ist also nachweisbar signifikanter als jener der Gehäuselüfter.


Gerade wenn man sich z.B. die Entwicklung der GPU Temperaturen mit den Phanteks T30 ansieht wird klar, die Gehäuselüfter einfach auf 100% zu knallen ist nicht immer eine Garantie für beste Temperaturen. Auch die anderen Lüfterkurven müssen angeschaut und ggf. angepasst werden.

FormD T1 RGB fans


Fazit - was kann der Arctic P12 A-RGB?


Wie ich in den letzten Absätzen ausgeführt habe ist der P12 A-RGB kein Phanteks T30 Killer. Im Gegenteil: Er ist was die Kühlleistung in meinem Anwendungsfall angeht durchgängig ein bisschen schlechter als der Niederländische Konkurrent.


Für mich persönlich zählen maximal 1,3°C Unterschied beim GPU Hotspot aktuell nicht so viel wie die Tatsache, dass ich endlich wieder mit einem Blick erkennen kann, ob mein PC angeschaltet ist. Auch die Beleuchtung lässt bei Phanteks zu wünschen übrig. Natürlich könnte ich mir für den Schnapper-Preis von etwa 40€ auch zwei Phanteks Halos (Link*) besorgen, aber dann sind wir mit Phanteks schon bei 114€ für etwas, was ARCTIC für gerade einmal 32€ fast genau so gut kann.


Ich bleibe deshalb vorerst einmal bei meinen beiden ARCTIC P12 PWM PST A-RGB, und hoffe, dass ich diesen Namen jetzt erstmal länger nicht mehr aussprechen muss.



Welcher Lüfter ist der Richtige für dich?


Willst du maximale Performance ohne Kompromisse und bist auch bereit den Preis dafür zu bezahlen? Dann ist der Phanteks T30 der richtige Lüfter für dich!


Oder kommt es dir eher auf ein ausgewogenes Paket aus Optik und Funktion an und du schaust genau drauf, wieviel Performance pro Euro du bekommst? Dann ist der Arctic P12 A-RGB eine gute Wahl.



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