Die Fragen nach der richtigen Wärmeleitpaste kann schnell zu kontroversen Diskussionen in einschlägigen Online-Foren führen. Der eine schwört auf die teure Premium-Paste, jemand anderes nutzt seit 20 Jahren eine günstigere Option und ist von seiner Wahl genau so überzeugt.
Auch mich als regelmäßigen Arctic MX-4 Nutzer hat diese Frage brennend interessiert und so bin ich ausgezogen um die beste Wärmeleitpaste für meinen Gaming PC zu finden und dir dabei alle nötigen Informationen mitzugeben, damit auch du die thermische Kopplung zwischen deiner CPU und ihrem Kühler optimieren kannst.
Grundsätzliches zum Test von Wärmeleitpasten
Früher warben Hersteller von Wärmeleitpaste häufig mit dem "W/mK"-Wert (Watt pro Meter und Kelvin). Da dieser allerdings ein reiner Laborwert ist und nicht standardisiert erfasst wird, sagt er wenig bis gar nichts über die tatsächliche Performance einer Paste im PC aus. Deshalb sind die meisten Anbieter dazu übergegangen ihn gar nicht mehr anzugeben. Übrigens etwas, dass sich CPU- und Kühler-Hersteller einmal für den TDP-Wert abschauen könnten, aber das ist ein anderes Thema.
Wie vergleicht man nun also die Performance verschiedener Pasten? Am besten mit Messungen der CPU Temperatur im Kontext eines realen Use-Case! Ich bin deshalb hergegangen und habe meinen Gaming PC kurzerhand zur Testbench umgebaut um miteinander vergleichbare und reproduzierbare Ergebnisse erhalten zu können. Zum Testsystem und der Methodik später mehr.
"Break-In / Burn-In" und "Pump-Out"
Hartnäckig hält sich seit vielen Jahren der Mythos des "Break-In" (weniger häufig auch "Burn-In" genannt). Gemeint ist damit, dass eine Wärmeleitpaste um ihr volles Potential zu entfalten mehrere Dutzend oder sogar Hundert Aufheiz- und Abkühlzyklen benötigt. Die Arctic Silver 5 Paste von Arctic Silver Inc. (nicht zu verwechseln mit der Arctic GmbH, verantwortlich für MX-4 und MX-6) ist so ein Beispiel. Die Youtuber "Tech Illiterate" und "ponchato" haben den "Break-In" in ihren Videos untersucht (1, 2) und sind beide zu dem Resultat gekommen, dass es nach einer "Break-In"-Periode keine Performance-Verbesserung gibt. Die Wärmeübertragung der Pasten ist stattdessen gleich geblieben. Noctua druckt auf die Verpackung seiner Wärmeleitpasten sogar den Hinweis "No break-in or burn-in required".
Was ist nun "Pump-Out" und wie verhält es sich damit? Unter "Pump-Out" versteht man das Herausdrücken der Wärmeleitpaste vom Zentrum des Prozessors an die Seite. Das passiert, wenn die CPU und der Kühler durch die Belastung warm werden und sich das Material ausdehnt, bzw. im idle abkühlen und sie sich wieder zusammenziehen. Diese Änderungen sind nur mikroskopisch klein, aber ausreichend um gerade günstigere Pasten zu Lasten der Wärmeübertragung aus der Mitte nach Außen zu verdrängen. Arctic selbst erklärt dieses Verhalten auf ihrem Youtube Kanal um die Hauseigene MX-6 zu bewerben, die dieses Verhalten nicht zeigen soll.
In meinen Tests konnte ich den Pump-Out Effekt bei fast allen Pasten in einem geringen Maß feststellen. So war die erste Messung immer ein klein wenig kühler als die Folgemessungen. Darauffolgende Messergebnisse blieben allerdings sehr konstant.
Die Kandidaten - von low-budget bis extreme-OC ist alles dabei
Erst einmal ein großes Danke an Arctic, Noctua und Thermal Grizzly, welche mir ihre Wärmeleitpasten kostenfrei für dieses Review zur verfügung gestellt haben! Keiner der Hersteller hat irgendeine Bedingung an das Review gestellt. Klasse, dass ihr auch kleine Creator wie mich mit Samples versorgt! Die Paste von Thermalright habe ich mir selbst beschafft. Auch dies sei der Transparenz wegen kurz erwähnt.
Thermalright TF7: Preiswert und dennoch leistungsfähig?
Mit nur knapp über 3 Euro für 2 Gramm ist die TF7 von Thermalright eine sehr erschwingliche Wärmeleitpaste. Ihr wird jedoch häufig nachgesagt nicht so gut zu performen wie die üblichen Verdächtigen (Arctic MX-4). Vielleicht kann ich mit diesem Vorurteil hier einmal aufräumen.
Die TF7 lässt sich selbst unter Zuhilfenahme des mitgelieferten Spatels eher zäh verstreichen. Sie ist ziemlich viskos und neigt deshalb zum Reißen. Ihr schlagkräftigstes Argument ist klar ihr sehr günstiger Preis und ihr Vorhandensein als Beigabe für die gängigen Thermalright Kühler. Reicht diese Paste aus um einen guten Kontakt zum Kühler herzustellen? Ich bin sehr gespannt auf die Resultate.
Thermal Grizzly Aeronaut: Premium Usability
Die Thermal Grizzly Aeronaut positioniert sich mit einem Amazon Preis von 7,49€ für die 1 Gramm Tube schon eher im gehobenen Segment. Sie ist gerade im Vergleich zur vorher genannten Thermalright ausgesprochen einfach zu verarbeiten. Besonders für Anfänger, die bisher wenig Erfahrung mit der Verteilung von Wärmelitpaste haben, bietet sich die Aeronaut durch ihre flüssigere Konsistenz an.
Klasse finde ich zudem, dass sie in einem verschließbaren Zip-Beutel geliefert wird, der die Paste vor Austrocknung schützen sollte. In der 3,9 Gramm Tube, die mir für den test bereitgestellt wurde, sind sogar zwei kleine aufschraubbare Applikatoren enthalten. Damit lässt sich die Paste sehr gut auftragen und verteilen.
Arctic MX-4: Die klassische Wärmeleitpaste
Der absolute Klassiker unter den Wärmeleitpasten. Die MX-4 ist mit 4,50€ für die 4 Gramm Tube erst einmal teurer als die Konkurrenz von Thermalright, auf das Gramm gerechnet, kann sie jedoch wieder vorbeiziehen. Die MX-4 lässt sich gut verstreichen, bleibt in dieser Disziplin aber hinter der Thermal Grizzly Aeronaut zurück. Sie neigt zudem zum Fädenziehen, was sie in der Handhabung etwas schwieriger macht.
Ich selbst nutze die Arctic MX-4 seit über 10 Jahren und war eigentlich immer sehr zufrieden. Gerade deshalb bin ich gespannt, wie sie sich vor allem gegen die High-End Pasten aus diesem Roundup schlagen wird. Als kleines Extra habe ich zusätzlich noch eine Tube MX-4, die ich bereits 2019 gekauft habe in diesen Vergleich mit aufgenommen.
Arctic MX-6: Der Neuling im Peformance Bereich
Wir bleiben bei Arctic und schauen uns mit der MX-6 die erst 2022 erschienene High-Performance Wärmeleitpaste des Herstellers an. Mit 4,09€ für die 2 Gramm Tube ist sie preislich nicht allzu weit weg von MX-4 und TF7, bietet aber angeblich 20% bessere Leistung.
Das Verstreichen fällt hier aufgrund der hohen Viskosität schon etwas schwerer. Die Paste reißt leicht und ist für einen Anfänger nicht so einfach zu handhaben wie beispielsweise die Thermal Grizzly Aeronaut. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich im Temperaturvergleich gegen die MX-4 schlägt.
Noctua NT-H1: Tradition seit 2007
Anders als die MX-6 ist die Noctua NT-H1 ein alter Hase unter den Wärmeleitpasten. Es gibt sie bereits seit 2007 und sie wird in Foren häufig empfohlen. "Old but Gold" muss man hier sagen, denn sie lässt durch ihre fast schon cremige Konsistenz ausgesprochen einfach auf die CPU auftragen. Die NT-H1 ist genau wie die Thermal Grizzly Aeronaut eine absolute Anfänger-Paste, was das angeht.
Sie ist mit 9,90€ Einstiegspreis für die 3,5 Gramm Tube allerdings auch etwas teuer. Rechnet man dann aber wieder die kleine Dichtblende mit ein, die man wahlweise für den gleichen Paketpreis dazu wählen kann, wird die NT-H1 wieder ein etwas interessanteres Paket.
Noctua NT-H2: auf dem Weg zur Spitze?
Als Noctua 2019 den Nachfolger der NT-H1, die Noctua NT-H2 auf den Markt brachte, wollte man wieder ganz oben angreifen. Die Paste ist marketingtechnisch im Premium-Segment angesiedelt, kann dafür im Vergleich mit der Konkurrenz von Thermal Grizzly durch einem gemäßigteren Preis punkten. 13,90€ für 3,5 Gramm ist schon ganz in Ordnung.
Die Anwendung ist etwas für fortgeschrittene Benutzer. Trotz ihrer eher schwierigen Verstreichbarkeit, neigt sie von allen Pasten im Testfeld am meisten dazu Fäden zu ziehen und hat mir natürlich sofort ein kleines Andenken auf dem Mainboard hinterlassen. Aber keine Sorge, die NT-H2 ist wie alle anderen Pasten in diesem Vergleich nicht elektrisch leitend. Wie passend, dass Noctua sie im Bundle mit drei oder zehn Reinigungstüchern verkauft. Ich habe direkt eins ausprobiert und empfand es als angenehm groß, außreichend feucht und allgemein gut zu handhaben.
Thermal Grizzly Kryonaut: Die Spitze der Leistungsfähigkeit
Die Thermal Grizzly Kryonaut steht für Performance. Sie wurde für das Extrem-Overclocking entwickelt und so prangt auch ein "Liquid Helium -250°C approved"-Logo auf der Verpackung. Bringt sie diese Performance auch in einem normalen Gaming PC auf die CPU?
Die Kryonaut ist von allen Pasten im Test aufs Gramm gerechnet mit Abstand die Teuerste. Die 1 Gramm Packung ist mit 7,90€ allerdings günstiger als die mit 3,5 Gramm kleinste Verpackungsgröße der Noctua NT-H2. Wie das zu bewerten ist, dazu später mehr. Zunächst muss ich feststellen, dass mir auch hier wieder eine sehr viskose Paste vorliegt. Ähnlich wie die NT-H2 zieht sie dazu noch lange Fäden. Ich würde sagen auch diese Paste ist aufgrund ihrer herausfordernden Applikation eher etwas für fortgeschrittene Benutzer. Unter Zuhilfenahme des mitgelieferten Applikators, der sich vorne an die Tube schrauben lässt, funktioniert das Verstreichen dann doch ganz gut.
Testsystem und Messmethodik
Wie weiter oben bereits erwähnt, muss als Testsystem mein eigener Gaming PC herhalten. Ich habe jedoch aus meinem vorangegangenen Test der SFF-Luftkühler (siehe Link ganz unten) gelernt und die Temperaturen diesmal auf einer offenen Testbench gemessen, damit ich den Kühler nicht X-mal aus meinem kleinen FormD T1 Gehäuse herausfriemeln muss.
Das Testsystem ist wie folgt aufgebaut
Prozessor | Ryzen 7800X3D * @ 76,7W | CO -20 |
CPU-Kühler | AXP90-X47 Full * @ 2600 rpm |
Gehäuselüfter (richtung CPU Kühler) | 1 x Phanteks T30 * @ 980 rpm |
Grafikkarte | |
Mainboard | |
Netzteil |
Zwei Thermometer, welche die Umgebungstemperatur erfassen, sitzen direkt vor dem Phanteks T30 Lüfter, der diese Luft in Richtung AXP90-X47 Full befördert.
Jede Wärmeleitpaste habe ich in mindestens drei Durchläufen á 10 Minuten in Cinebench R23 getestet, die jeweiligen Temperaturen notiert und im Anschluss die Mittelwerte ausgerechnet. Von diesen habe ich dann die jeweilige Umgebungstemperatur abgezogen und eine Temperaturwert von 23,5°C wieder aufaddiert, damit wir vergleichbare Werte bekommen.
Natürlich habe ich bei jedem Wechsel der Wärmeleitpaste das Kontaktbild des Kühlers auf der CPU kontrolliert und beim nächsten Auftragen einen kleinen Spatel verwendet, wie er beispielsweise auch bei der Thermalright TF7 im Lieferumfang enthalten ist, um eine gleichmäßige Abdeckung auf dem CPU-Heatspreader zu erzeugen. Mengenmäßig habe ich nicht gegeizt und lieber ein bisschen mehr aufgetragen, sodass stets ein bisschen über die Kante des CPU Heatspreaders hinausgedrückt wurde.
Die Ergebnisse - Welche Wärmeleitpaste ist die beste für deinen Gaming-PC?
Beim Blick auf die harten Zahlen wird klar, gigantische Unterschiede wie etwa beim Umstieg auf Flüssigmetall gibt es hier nicht! Etwa 1,4 bis 1,7°C sind die drei besten Pasten im Test, die Arctic MX-6, die Thermal Grizzly Kryonaut und die Noctua NT-H2 vor ihren weniger starken Konkurrenten.
Es ist ein klarer Trend zu erkennen. die drei Spitzenreiter sind bei den Durchschnittstemperaturen aus drei Läufen mit gerade einmal 0,3°C so nah beieinander, dass wir hier wahrscheinlich von Fehlertoleranz sprechen können.
Mir persönlich ist aufgefallen, dass die NT-H2 in allen Läufen immer einen kurzen Temperatur-Peak hatte, ansonsten aber 99% der Zeit auf dem gleichen Level wie Kryonaut und MX-6 performt hat.
Interessant finde ich das Resultat, das die Noctua NT-H1 erzielen konnte. Sie liegt performancetechnisch in der Mitte des Feldes und ist vorher schon durch ihre einfache Applikation aufgefallen. Da sind alle vorher genannten Kandidaten etwas anspruchsvoller an die Fähigkeiten des Benutzers.
Ans Ende des Testfeldes setzen sich Arctic MX-4, Thermal Grizzly Aeronaut und Thermalright TF7. Würden sich die drei nicht merklich bei der Verstreichbarkeit unterscheiden, hätte ich vermutet, dass es sich um ein und dieselbe Paste handeln muss, da die Temperaturen nahezu identisch sind. Zur Einordnung aller Ergebnisse kommen wir am Ende im Fazit.
5 Jahre alte Wärmeleitpaste - Kann man die wirklich noch benutzen?
Zuerst möchte ich dir natürlich noch einmal meine Arctic MX-4 aus 2019 im Vergleich mit der frischen Tube zeigen. Anders als Noctua, welche die "recommended storage time before use" mit drei Jahren auf die Verpackung drucken, macht Arctic keine Angaben dazu. Was kann also die 2019er MX-4 im Jahre 2024?
Damit habe ich absolut nicht gerechnet. Die gemessenen Werte sind nahezu identisch. Auf dem Papier sogar minimal besser, was mich in der Annahme bestärkt, dass eine kleine Fehlertoleranz bei allen Messungen angenommen werden sollte. Die Verstreichbarkeit der 2019er Paste ist ebenfalls analog zur neuen Tube, die Arctic mir für den Test zukommen lassen hat. Nach mittlerweile ziemlich genau 5(!) Jahren unregelmäßiger Nutzung, bringt die MX-4 es also immer noch. Beeindruckend.
Lass dich also nicht unbedingt von den Disclaimern der Hersteller oder Panikmache in irgendwelchen Foren täuschen. Wenn du noch eine ältere Tube Wärmeleitpaste hast, wirf sie nicht weg. Schau dir die Paste genau an und wenn sie nicht ölig geworden ist, ausgetrocknet ist oder sich anderweitig in ihre Bestandteile zersetzt hat, benutz sie einfach und schau ob die Temperaturen noch passen. Meine Stichprobe hier zeigt, dass auch eine alte Paste noch genau die gleiche Leistung bieten kann, wie eine brandneue.
Welche Wärmeleitpaste ist aufs Gramm gesehen am günstigsten und wie viel Gramm solltest du kaufen?
Da wir nun wissen, welche Pasten das beste Ergebnis geliefert haben und wie teuer diese im Vergleich zur Konkurrenz sind, können wir doch jetzt ein Preis-Leistungs Diagramm aufstellen, oder? Nun, ganz so einfach ist es leider nicht, aber lass mich erklären.
Zuerst ist festzustellen, dass es keine einheitlichen Verpackungsgrößen für Wärmeleitpasten gibt. Thermal Grizzlys kleinste Tuben beinhalten 1 Gramm, Arctic und Thermalright 2 Gramm und Noctuas Pasten gehen sogar erst bei 3,5 Gramm los. Das macht die Preise schwer vergleichbar. Aber moment, was ist mit dem Preis pro Gramm? Auch dieser unterscheidet sich wieder je nach Größe der Tube, ist also auch kein einheitlicher Wert.
Versuchen wir es mal mit der praktischen Annäherung: Für einen Auftrag auf die CPU, also eine Anwendung habe ich in meinem Test etwa 0,2 Gramm Wärmeleitpaste benötigt. Teilweise mehr, bei den sehr viskosen Pasten wie der NT-H2 oder der Kryonaut, teilweise auch weniger bei den flüssigeren Pasten wie der Aeronaut oder der NT-H1. Wenn du also ein Mal einen PC baust und dann nach ca. 3 Jahren die Wärmeleitpaste erneuern möchtest, dann sollten sogar die kleinen 1-Gramm Tuben von Thermal Grizzly völlig ausreichend sein.
Bist du wie ich ein PC-Enthusiast und schraubst regelmäßig an deinem Rechner herum? Dann empfehle ich dir mindestens 3,5 Gramm Paste in der Schublade zu haben. Es gibts nichts blöderes, als wenn du gerade deinen CPU Kühler montieren willst und dir geht die Wärmeleitpaste aus.
Wer beispielsweise nebenberuflich oder für Freunde und Verwandte häufig PCs zusammenbaut, der kann wahrscheinlich auch über die 20 oder 45 Gramm Tube der Arctic MX-4 nachdenken. Thermal Grizzly verkauft die Kryonaut in einer 37 Gramm Tube, die gerade für Hobby- und Extrem-Overclocker eine beliebte Wahl sein dürfte.
Ich habe versucht die Preispolitik der verschiedenen Hersteller einmal in einer Tabelle übersichtlich für dich darzustellen. Die Preise sind auf dem Stand vom Mai 2024 und wurden der Preisvergleichswebsite Geizhals.de entnommen. Die höchsten Preise sind in Rot, die niedrigsten in Grün gekennzeichnet. Immer dort wo zwei möglichst grüne Werte untereinander stehen, erhältst du für kleines Geld eine gute Wärmeleitpaste.
Das Fazit - welche Wärmeleitpaste würde ich dir empfehlen?
Wenn du den Artikel aufmerksam gelesen und mit deinen persönlichen Anforderungen abgeglichen hast, wirst du die Antwort für dich vielleicht bereits selbst herausgefunden haben. Ich für meinen Teil bin enorm beeindruckt von der Preis-Leistung der Arctic MX-6. Nicht nur, dass sie in meinem Test mit der im Einstiegspreis doppelt so teuren Kryonaut und der dreifach so teuren NT-H2 mithalten kann, sie lässt sich sogar ein wenig einfacher verstreichen als die beiden anderen Kontrahenten. Für mein luftgekühltes Small Form Factor (SFF) System ist sie also eine klasse Paste zu einem klasse Preis!
Es ist sehr gut möglich, dass eine Paste wie die Kryonaut bei einer CPU mit höherem Heat Output wie beispielweise einem 14900K, auf dem zusätzlich noch eine Custom Wasserkühlung arbeitet, noch ein wenig besser performt, aber in meinem konkreten Testfall haben beide Pasten eine nahezu identische Performance zwischen CPU und Kühler abgeliefert. Die MX-6 hat dabei wie gesagt einen deutlichen Preisvorteil.
Auch die Noctua NT-H2 muss sich nicht verstecken. Einzig ihr etwas hoher Anschaffungspreis für die schon eher große 3,5 Gramm Tube steht ihr für Gelegenheitsbauer aus meiner Sicht ein bisschen im Wege. Das macht Thermal Grizzly finde ich besser und positioniert sowohl die Aeronaut, als auch die Kryonaut mit den 1 Gramm Verpakungen im Bereich von 5-10€ neben den anderen Pasten, die zwar alle mehr Inhalt bieten, den man aber wie wir oben bereits festgestellt haben ggf. gar nicht benötigt, wenn man nur einen einzigen PC zusammenbauen möchte.
Thermalright bietet die TF7 nur in einer Größe an. Sie hat zwar identisch zur Arctic MX-4 und der Thermal Grizzly Aeronaut performt, aber zwei Dinge stehen ihrem Erfolg im Weg: Zum Einen ist sie in der Konsistenz eher zäh und damit recht schwierig zu verarbeiten, also nicht unbedingt etwas für Anfänger. Zum Anderen ist die doppelt so große Tube der Arctic MX-4 einfach nochmal ein paar Cent günstiger. Trotzdem, die vielen Unkenrufe, die man so zu dieser Paste liest sind unberechtigt! Wer einen Thermalright Kühler verwendet, welcher diese Paste mitliefert, der braucht nicht einer Alternative greifen, sondern kann sie beruhigt verwenden und gute Resultate erwarten.
Welche Schlussfolgerungen können wir nun aus allen obigen Inormationen ziehen? Ich versuche im Folgenden einmal die aus meiner Sicht perfekte Wärmeleitpaste für den entsprechenden Benutzertyp herauszustellen.
Einmal PC Bauer - der Anfänger
Du baust dir alle paar Jahre einen neuen PC, oder führst ein Upgrade durch und bist eigentlich ganz froh wenn alles möglichst einfach zu handhaben ist? Die perfekten Pasten für dich sind die Arctic MX-4 wegen ihres legendär niedrigen Preises und ihrer langlebigkeit, die Thermal Grizzly Aeronaut, aufgrund ihrer extrem einfachen Applikation mit dem mitgelieferten Spatel und die Noctua NT-H1 inklusive AM5 Dichtblende, die sogar noch ein kleines Performance Plus drauf legen kann aber dabei trotzdem super leicht auf der CPU zu verstreichen ist.
Andererseits sind 10-20€ mehr am Ende bei einem 2000€ PC doch auch nicht so entscheidend, oder? Wenn du also bereit bist diesen Preis für 1-2 grad niedrigere Temperaturen zu bezahlen, dann kannst du dich natürlich auch im Enthusiasten-Segment umsehen.
PC Enthusiasten und Bastler
Du bist ein fortgeschrittener Benutzer, der gerne an seinem PC herumschraubt und das Optimum aus der Kiste herausholen möchte? Dann fährst du mit der Arctic MX-6, Noctua NT-H2 oder Themal Grizzly Kryonaut genau richtig! Ich persönlich würde wohl zur 8 Gramm Tube der Arctic MX-6 greifen und für viele Monate, wahrscheinlich sogar Jahre keine andere Paste kaufen müssen.
Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich sowohl Thermal Grizzly, Thermalright, als auch Noctua Pasten vor diesem Test alle schon verwendet und mich damit nicht an meine eigene Empfehlung gehalten habe. Mir macht es einfach Spaß verschiedene Produkte auszuprobieren. Vielleicht hast du ja selbst zwei oder mehr verschiedene Wärmeleitpasten bei dir in der Schublade?
Regelmäßige PC Bauer, PC Shops oder PC Bau-Services
Du hast einen eigenen PC Shop, oder bist vielleicht in der IT einer kleinen Firma für die Hardware zuständig? Deine Freunde und Verwandte rennen dir die Türen ein, damit du ihre Rechner für sie wartest und updatest? Dann ist die Arctic MX-4 im 45 Gramm Pack wahrscheinlich die richtige Paste für dich. Mit nur 0,31€ pro Gramm ist sie unschlagbar günstig und dabei doch immer noch sehr performant für den normalen Nutzer.
Welche Wärmeleitpaste nutzt du?
Zum Schluss interessiert mich noch, auf welche Paste schwörst du? Was bringt in deinem Rechner die beste Performance und hast du vielleicht auch schon einmal andere Hersteller ausprobiert?
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