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FormD T1 AIO Cover - Alles rund um die Tophat Mod!

FormD T1 AiO with 3D printed AiO cover

Das FormD T1 ist wohl das PC Gehäuse mit der größten Fan-Base im SFF Segment. Nicht umsonst gibt es dutzende Builds in den entsprechenden Subreddits und sogar eigene Discord Server, auf denen die Fans ihrer Leidenschaft für dieses Case fröhnen. Mittlerweile ist auch meine Begeisterung für das Gehäuse aufgeflammt, aber das war nicht immer so...


Zu Beginn störte mich, dass eine 240er AiO (All in One Wasserkühlung) nur mit einer bestimmten Lüfterkonfiguration ins Gehäuse passt. Dabei muss ein 15mm Slim-Lüfter verwendet werden, was die Kühlleistung ordentlich schmälert - zumindest in der Theorie. Ich entschloss mich trotzdem, mein Ncase T1 V2.5 mit einer AiO auszustatten und mit diesem Kompromiss zu leben. Aber irgendwie wollte ich immer wissen, was entgeht mir? Wie marginal oder vielleicht gewaltig mögen die Performance- oder Lautstärke-Verbesserungen sein, wenn es mir gelingt zwei full-size 120mm Lüfter mit der AiO zu verwenden?


FormD bietet dazu auf ihrer Homepage in der Kategorie "DLC" ein AiO Cover an. Ich hatte diese Modifikation bereits bei Chris Russell gesehen und war daher bekannt damit. Lass mich dir erklären, worum es geht: Es handelt sich um eine STL Datei, welche mit einem 3D Drucker ausgedruckt oder (von den Profis) mit einer CNC fräse angefertigt, bis zu 16mm zusätzlichen Platz in den Deckel des Gehäuses bringt. Also genug um einen Standard 27mm Radiator + zwei Phanteks T30 dort unterzubringen. Bitte was? OK, jetzt war mein Interesse endgültig geweckt.


Lass mich dich auf dieser Reise mitnehmen. Das Ergebnis wird dich vielleicht überraschen!



Mein aktueller Build - das ist die Hardware

Case

Ncase T1 2.5 (2,5-slot mode)

CPU

Ryzen 7800X3D @ 76,7W | CO -20

CPU Cooler

EK Nucleus CR240 AiO, pump@1550rpm

AiO Fan 1

Thermalright TL-B12

AiO Fan 2 (Slim)

Noctua NF-A12x14 PWM Chromax

Graphics Card

Nvidia RTX 4070 Super FE

Motherboard

AsRock PG B650I Lightning WiFi

Power Supply Unit

Corsair SF 750

Sieht doch eigentlich ganz gut aus? Ein Mid-Tier Gaming PC mit anständiger Kühlung mag man sagen. Schauen wir uns einmal an, wie wir das Gehäuse mit dem oben verlinkten DLC von FormD vielleicht kompatibel zu der AiO mit zwei Phanteks T30 bekommen.



Kreativität ist gefragt - besonders beim 3D Druck


Sehen wir uns erstmal an, womit wir es zu tun haben. Wir laden also die Datei herunter und packen sie in den Slicer, die Software um aus dem 3D Modell eine Befehlsdatei für den 3D Drucker zu machen. Da wird schon klar: Wir haben ein Problem!

FormD T1 AiO cover in Orca Slicer Screenshot

Auf das Druckbett meines Bambu Lab P1S mit seinen 256x256x256mm passt das Top Cover nicht ganz drauf. mit 337,5mm ist es leider um einiges zu lang. Ich erinnerte mich an einen Chat, den ich kürzlich mit EIGA hatte, der mir erzählte, wie jemand sein FormD T1 Exhaust Shroud in einem 45°-Winkel mit Tree Supports gedruckt hat.


Also habe ich kurzerhand das AiO Cover ein wenig modifiziert, es in ebenso in einem 45°-Winkel ausgerichtet und im ersten Versuch mit Tree Supports versehen. Wie das noch materialsparender funktionieren kann, zeigt Slant 3D in diesem Video. Mir war die Materialersparnis erst einmal egal, da ich überprüfen wollte, ob jeder, auch ohne eine Anpassung des Modells selbiges nur unter Verwendung von Tree-Supports drucken kann.

successfully printed FormD T1 AiO Cover with Tree supports

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, finde ich! Beim Versuch der Montage ist mir allerdings aufgefallen, dass die hinteren Befestigungspunkte nicht in die am Gehäuse existierenden Aussparungen passen. Weder beim 2.1, noch beim 2.5.


Mit einem Seitenschneider habe ich erstmal provisorisch Abhilfe geschaffen.

FormD T1 V2.1 back panel with AiO Cover, doesn't fit
FormD T1 V2.1 back panel

Da das nicht wirklich schön aussieht und auch eher mittelmäßig gut hält, habe ich das 3D-File noch einmal angepasst und sowohl für das FormD T1 V2.1, als auch für das Ncase T1 V2.5 passend gemacht. Ja ich weiß, besonders schön ist es nicht geworden, aber es funktioniert!


Lass dich hier bitte nicht von der unsauberen Kühlung an der Schräge abschrecken. Ich habe die Datei mit zu wenig Kühlung und zu hoher Geschwindigkeit gedruckt. Es ging mir bei diesem 22mm Teststück nur darum zu prüfen, ob das Panel sich nun einschieben und einschrauben lässt und das funktioniert einwandfrei!


Im Anschluss habe ich die weitere oben bereits angesprochenen Optimierungen von Slant 3D umgesetzt, mit denen sich ordentlich Material sparen lässt. Etwa 130g Filament und knappe 6 Stunden Druckzeit weniger stehen damit auf der Uhr!

FormD T1 AiO Cover 3D printed

Du kannst die angepasste Datei auf meinem Printables herunterladen. Dort habe ich auch den G-Code zum Druck dazugepackt, sodass ihn jeder Bambu Lab P1P, P1S oder X1C Besitzer einfach adaptieren kann.



Das FormD T1 AiO Cover im Temperatur Test


Nachdem wir das Teil nun erfolgreich angebracht haben, sehen wir uns einmal an, was uns das Mehr an Platz im Deckel nun für die Kühlung bringt. Im ersten Versuch habe ich anstatt des Noctua NF-A12x15 Chromax und Thermalright TL-B12, die Stock-Lüfter der EK Nucleus, die EK FTP Lüfter montiert. Bei der Montage fiel mir schon auf, dass die Lüfter nicht gerade PremiumQualität haben. Der Thermalright TL-B12 und der Noctua NF-A12x15 PWM Chromax haben sich irgendwie wertiger angefühlt. Mal schauen was die Teile können.

FormD T1 AiO Cover Temperatures EK fans vs. Noctua diagram
FormD T1 AiO Cover Noise EK fans vs. Noctua diagram

Auch das ergebnis ist nicht wirklich überzeugend. Zwar kann sich bei niedriger Drehzahl das Duo aus EK FTP Lüftern knapp 3 grad besser positionieren, allerdings auch bei 680 U/min, der Minimaldrehzahl, die 80 U/min mehr beträgt als bei der Noctua-Thermalright Kombo. Das führt auch dazu, dass die EK Lüfter auch bei gerade mal 680 U/min in meinem leisen Arbeitszimmer über dem Grundrauschen von 28 dB(A) liegen und damit deutlich zu hören sind.


Bei 1000 U/min holt das ungleiche Paar aus Noctua und Thermalright plötzlich auf die EK Lüfter auf und ist mit nur 0,3°C schon im Bereich der Fehlertoleranz. Meine Vermutung ist, dass der Noctua NF-A12x15 bei 600 U/min noch nicht wirklich arbeiten konnte, dies aber bei 1000 U/min nun deutlich besser schafft. Das Betriebsgeräusch ist nun ebenfalls auf exakt gleichem Level wie bei den EK Lüftern.


Wenn wir uns die Werte bei maximaler Drehzahl ansehen wird klar, die Noctua-Thermalright Kombo ist deutlich überlegen. Bei identischer Temperatur drehen der Noctua und der Thermalright mit nur 1850, respektive 2000 U/min, während die EK FTP Lüfter mit jeweils 2400 U/min rotieren. Das schlägt sich auch in den Lautstärkewerten nieder. Die EK Lüfter sind mit 54 dB(A) enorm laut und lassen das Paar aus Noctua und Thermalright mit ihren 47,5 dB(A) fast schon angenehm leise wirken.


So viel zu den ersten Ergebnissen gegen die unterwältigenden Stock-Lüfter von EK. Was uns aber wirklich interessiert ist, wie sich die Phanteks T30 an der AiO schlagen, für die ja nun dank des AiO Covers auch genug Platz ist. Schauen wir uns einmal alle Werte im Detail an.

FormD T1 AiO Cover Temperatures Phanteks T30 fans vs. Noctua diagram
FormD T1 AiO Cover noisePhanteks T30 fans vs. Noctua diagram

Die Phanteks T30 machen ihrem Ruf alle Ehre. Bei 600 U/min erreichen sie 4,5°C tiefere CPU Temperaturen auf dem Radiator, als die Noctua+Thermalright und immerhin noch 1,6°C weniger als die EK FTP Lüfter. Dabei sind sie allerdings unhörbar leise und bewegen sich ebenfalls unterhalb der 28 dB(A), dem Grundrauschen meines Arbeitszimmers.


Auch bei 1000 U/min können die T30 Lüfter sich mit 1,6°C von den EK Lüftern und mit 1,9°C von der Noctuaright Kombination absetzen. Sie erreichen dabei, wie auch die beiden anderen Optionen exakt 31,5 dB(A) und sind hörbar aber nicht unangenehm laut.


Unter maximaler Drehzahl von 2000 U/min schaffen es die Phanteks T30 ihren Vorsprung von 1,9°C, respektive 2°C zu halten. Allerdings wird hier die einzige Schwäche der T30 offensichtlich, sie sind bei hohen Drehzahlen nicht die leisesten und müssen sich bei der Lautstärke dem Thermalright und zugegebenermaßen langsamer drehenden Noctua geschlagen geben.




Das FormD T1 AiO Cover - Mein Fazit


Wer profitiert vom FormD T1 AIO Cover? Bisher habe ich wenige Builds gesehen, die das AiO Cover verwenden. Das mag zum einen daran liegen, dass es ohne Modifikationen nicht allzu einfach zu drucken ist. So kostet eine SLS gedruckte Variante von einem renommierten Anbieter hier in Deutschland knappe 200€! Gerade vor dem Hintergrund, dass das Cover in seiner ursprünglichen Variante - ich erinnere an den Seitenschneider - nicht gepasst hat ist dieser Preis natürlich gesalzen. Bedenkt man zusätzlich, dass das komplette Gehäuse auch ungefähr in diesem Preisbereich zu haben ist, macht dies das AiO Cover nicht gerade attraktiver.


Mit dem von mir mit einfachsten Mitteln geschaffenen Remix und dem vor-gesliceten G-Code ist das Cover nun allerdings für jeden Besitzer eines 3D Druckers mit einem Bauraum von mindestens 256x256x256mm in einem Stück druckbar! Die Materialkosten belaufen sich auf ungefähr 6€ bis 12€. Bei meinen drei Drucken bisher ist nichts schief gegangen. Damit bewegt sich das Anbauteil auf jeden Fall in einem Bereich, der durchaus interessant wird. Gerade, wenn man sich ansieht, was mit zwei Phanteks T30 Lüftern noch an den CPU Temperaturen machbar ist.


Ich persönlich empfand es als super interessantes Projekt, bei dem ich wieder einmal etwas lernen konnte.


Was hältst du von dem AiO Cover?

Hast du oder ein Freund vielleicht selbst einen entsprechenden 3D Drucker und willst dich mal an dem Druck versuchen?


Lass mir gerne einen Kommentar da!

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