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"FormD T1 V2.1 vs. Ncase T1 V2.5: Der Ultimative Vergleich der Spitzenreiter unter den SFF Gehäusen"

Das FormD T1 ist eines der beliebtesten Small Form Factor (SFF) Gehäuse auf dem Markt. Der zugehörige Subreddit ist mit über 15.000 Usern größer als der von Fractal Design, welche dabei nicht nur ein einziges Gehäuse produzieren, sondern eine ganze Reihe von Produkten herstellen. Immer wieder liest man, dass es teilweise massive Unterschiede in der Qualität der Versionen 2.1 und 2.5 geben soll. So richtig bestätigen konnte mir das bisher aber niemand, weil natürlich niemand so verrückt ist, sich zwei Mal das mehr oder weniger gleiche Case zu kaufen. Bis jetzt. In den nachfolgenden Absätzen folgt nun der ultimative Vergleich zwischen den beiden T1 Varianten.


FormD T1 and Ncase T1 in comparison
Links: FormD T1 V2.1 | Rechts: Ncase T1 V2.5

Bekannte Youtuber wie Optimum (ehem. Optimum Tech) oder Devyn Johnston haben das FormD T1 in seinen vielen Variationen bereits in zahlreichen Videos gefeatured. Das muss man den Leuten hinter FormD neidlos zugestehen: Influencer-Marketing haben sie drauf.

 


Warum gibt es überhaupt zwei Versionen?


Was den beiden Foundern (W360 und 3FC) von Formdworks.com, der ersten Website, auf der das T1 verkauft wurde, nicht gelang, ist die dauerhafte Zusammenarbeit. So zerstritten sie sich Ende 2023 und begannen jeweils ihr eigenes Unternehmen. Auf die Hintergründe dieser Seifenopernähnlichen Episode möchte ich nicht im Detail eingehen. Wer daran interessiert ist, kann sich hier die durchaus empfehlenswerte Zusammenfassung von L91 durchlesen.


Die Kurzfassung: W360 verkauft das FormD T1 2.5 unter der Ncase-Brand auf formdworks.com, bzw. ncased.com. Ich nenne es deshalb in diesem Artikel das Ncase T1 V2.5. Der andere Gründer und Designer des ursprünglichen FormD T1, 3FC verwendet nun die Seite formdt1.com und vertreibt darüber weiterhin das FormD T1 V2.1.



Was kostet so ein FormD T1 / Ncase T1?


Da gibt’s einen ordentlichen Preisunterschied. Hier in Deutschland habe ich für das Ncase T1 V2.5 “nur” 189,90€ hingeblättert. Ein ziemlich stolzer Preis für so ein kleines Gehäuse. Das FormD T1 V2.1, in der Standardvariante, hat mit 213,84€ noch ein bisschen mehr verlangt. Da die Zahlung in US-Dollar und nicht in Euro erfolgen musste, kam noch eine Gebühr für Fremdwährungen von ein paar Euro dazu, die hier schon eingerechnet ist.


Als ob das für meinen Geldbeutel nicht schon genug wäre, habe ich meine ursprüngliche Bestellung bei FormD angepasst und habe die anodisierten Seitenpaneele anstelle der lackierten Variante genommen und bin bei saftigen 260,02€ für dieses Premium-Upgrade gelandet. Das sind etwa 70€ oder genau 35% mehr als bei Ncase. An dieser Stelle ein kleines Kompliment an den Kundensupport von FormD. Die Anpassung meiner Bestellung hat einwandfrei geklappt.


order summary for FormD T1 and Ncase T1 cases in EURO
Preise FormD T1 V2.1 und Ncase T1 V2.5 im direkten Vergleich

 


Erster Eindruck


Fangen wir damit an, womit es beim T1 immer losgeht, dem Aufbau. Das T1 kommt nämlich nicht, wie fast alle anderen PC-Gehäuse fertig zusammengebaut bei Dir zuhause an, sondern Du musst es unter Zuhilfenahme einer recht minimalistisch ausgestalteten Anleitung selbst zusammensetzen.

Hier kann das Ncase T1 2.5 direkt punkten, denn es nutzt nur zwei verschiedene Arten von Schrauben. Von jeder der beiden sogar so reichlich, dass man das ganze Gehäuse unter Verwendung des gleichen Schraubentyps zusammensetzen könnte. Klasse! Es werden zudem verschieden lange Abstandhalter benötigt, um die Raumverteilung zwischen CPU und GPU zu verändern. Die meisten Konfigurationen benötigen nur einen einzigen Abstandhalter, manche zwei. Die Abstandhalter sind leicht voneinander zu unterscheiden und es sind sogar 30mm und 40mm Spacer für die richtig dicken Grafikkarten enthalten.




Etwas anders sieht es beim FormD T1 V2.1 aus. Hier setzt der Hersteller auf eine Vielzahl von Schrauben und Abstandhaltern. So gibt es 3 Verschiedene Schrauben-Typen und 5 verschiedene Abstandhalter, von denen vor allem die kleinsten nur schwer voneinander zu unterscheiden sind. Die Schrauben kommen zudem nicht vorsortiert, sondern alle in einem kleinen Plastikbeutel zusammengeschmissen.


Die Dinger müssen also erstmal geordnet werden, bevor Du die Bauphase einläuten kannst, ansonsten wird es später fummelig. In der bebilderten Anleitung sind dazu noch alle Befestigungsmaterialien in der gleichen Farbe gehalten. Kannst Du erkennen, wo im folgenden Bild, welche der beiden unterschiedlichen Schrauben eingesetzt werden muss? Ich nicht.



Mit etwas Geschick und ein bisschen Trial-and-Error lässt sich aber auch das FormD T1 V2.1 zusammensetzen. Beide Gehäuse fühlen sich während des gesamten Prozesses sehr hochwertig an. Hierbei fällt das seidenmatte Finish des Ncase T1 V2.5 besonders auf. Es ist etwas handzarter als die rauere Oberfläche des FormD T1 V2.1.



Material- und Verarbeitungsqualität


Die Oberflächenbeschaffenheit nennt Ncase auf seiner Website bei den zahlreichen Verbesserungen des 2.5 an oberster Stelle. Meiner Meinung nach zurecht, denn die Oberflächen fühlen sich großartig an. Das ältere FormD T1 V2.1 ist etwas rauer, muss sich aber auch nicht verstecken.

comparing Formd t1 v2.1 and 2.5 front plate finishes
FormD T1 V2.1 front | Ncase T1 V2.5 front

a comparison of FormD T1 V2.1 and V2.5 top panels
FormD T1 V2.1 Top Panel | Ncase T1 V2.5 Top Panel

Was sich nicht so toll anfühlt sind die Top- und Bottom-Panels des Ncase T1. Wer wie ich ab und zu mal über sein Schätzchen streichelt – damit meine ich natürlich den PC – der wird feststellen, dass die beiden Paneele des Ncase Gehäuses um die gebohrten Lüftungslöcher eine unangenehm kratzige Oberfläche an den Lochkanten haben. Das gilt sowohl für das Ober-, als auch das Unterteil, die untereinander austauschbar sind. Dieser Qualitätsmangel ist einer der Hauptgründe, die dazu geführt haben, dass ich mir das FormD T1 V2.1 zum Vergleich gekauft habe.

 

Wie sieht es also bei FormD aus mit der Oberflächenbeschaffenheit der Paneele? Mit dem bloßen Auge sind, wenn überhaupt, minimale Unterschiede festzustellen. Auf einem Foto lässt sich das ohne ein Mikroskop oder Profi-Objektiv nicht transportieren. Um also einen anschaulichen Vergleich zu bieten, habe ich mir etwas anderes überlegt. Beide Paneele werden mit einem handelsüblichen Papiertaschentuch jeweils 10 Durchgänge abgestrichen. Im Anschluss überprüfen wir, welche Abnutzungsspuren die Gehäusedeckel auf dem Taschentuch hinterlassen haben.

FormD T1 V2.1 and 2.5 top panel comparison
Left: FormD T1 V2.1 | Right: Ncase T1 V2.5

torn tissue by cheese grater FormD T1 top panel
Abrasion patterns on the samples

Schauen wir uns die Resultate einmal genau an. Während das FormD T1 V2.1 auf der linken Seite nur eine leichte Abnutzung zeigt und gerade einmal die erste Schicht des Taschentuchs auf einer Fläche von 11mm x 9mm abtragen konnte, geht das Top Panel des Ncase T1 V2.5 hier deutlich aggressiver zu Werke. Bis auf die Dritte Schicht der Zellulose haben sich die Grate durch das Tuch gefressen bei einem Abtrag von 24mm x 17,5mm.


Hier liegt also ein offensichtlicher Qualitätsunterschied vor. Das muss nicht bedeuten, dass die Qualität des V2.5 immer dieser Art ist. Solche Abweichungen können während des Herstellungsprozesses beispielsweise durch ein abgenutztes Werkzeug entstehen. Das entschuldigt jedoch nicht die mangelnde Qualitätskontrolle, die zumindest bei dieser Charge an Teilen vorgelegen haben muss.


Immerhin: Nach der Beschreibung des Problems auf Reddit hat W360 persönlich geantwortet und eine Nachlieferung einwandfreier Panels in Aussicht gestellt. Die im Anschluss erfolgte Kontaktaufnahme meinerseits mit dem Ncase-Support lief einwandfrei und unkompliziert. Die Panels befinden sich bereits auf dem Weg zu mir – ohne weitere Kosten wohlgemerkt. Ein exzellenter Kundenservice, den ich an dieser Stelle lobend erwähnen muss.


Aber sind die neuen Panels tatsächlich weniger Käsereibe und mehr Computer-Hardware als die alten? Um das herauszufinden, habe ich ein paar Tests mit dem gleichen Typ Taschentücher durchgeführt. Schauen wir uns einmal die Resultate an.



handkerchief test on the FormD T1 2.5 top panels
T1 2.5 neues Panel | T1 2.5 altes Panel

Das fühlt sich besser an!


Die Qualität der neuen oberen und unteren Seitenpaneele fühlt sich tatsächlich etwas besser an. Mit der gleichen Testmethode hat das neue Panel weniger Fäden aus dem Taschentuch gerissen als sein ursprüngliches Gegenstück, das, wie im ersten Test, das Taschentuch bis zur dritten Schicht entfernte.


Da die Ergebnisse für das ursprüngliche Panel so ähnlich wie beim ersten Test sind, habe ich mich entschieden, auch einen Vergleich zwischen allen drei Optionen zu zeigen, obwohl seit dem ersten Test fast eine Woche vergangen ist. Bitte beurteile selbst, welches Ergebnis für dich am besten aussieht. Kleiner Haftungsausschluss: Während des Nachtests habe ich den Druck in einem anderen Muster aufgetragen als beim ursprünglichen Test. Es war einfach unmöglich für mein Muskelgedächtnis, die exakt gleichen Bewegungen wie vor 6 Tagen auszuführen. Trotzdem war der aufgetragene Druck sehr ähnlich, wie die folgenden Ergebnisse zeigen.



FormD T1 2.5 tissue abrasion test

Das Austauschpanel des Ncase T1 V2.5 hat im Test definitiv besser abgeschnitten und fühlt sich auch etwas glatter an. Den Unterschied zur V2.1 kann man allerdings immer noch spüren. Immerhin ist es jetzt keine Käsereibe mehr. Trotzdem geht mein Urteil zugunsten des FormD T1 V2.1 aus, wenn es um das beste Finish rund um die Lüftungslöcher geht.

 


Weitere Verbesserungen des Ncase T1 2.5 


Auf die verringerte Anzahl verschiedener Schrauben beim V2.5 bin ich weiter oben schon eingegangen. Schauen wir uns einmal an, mit welchen interessanten Verbesserungen Ncase noch wirbt und überprüfen diese Werbeversprechen auf ihre Validität.


Ncase's statement in better structural rigidity of FormD T1 V2.5

side strut of FormD T1 V2.1 measured with a digital caliper
Seiten Strebe des FormD T1 V2.1

side strut of FormD T1 V2.5 measured with a digital caliper
Seiten Strebe des Ncase T1 V2.5

Tatsächlich ist die Stärke der Seitlichen Streben von 3,5mm beim FormD T1 auf 4,0mm beim Ncase T1 geändert worden. Persönlich konnte ich keinen offensichtlichen Unterschied beim Zusammenbau oder dem Handling der beiden Gehäuse feststellen. Das muss nicht bedeuten, dass keiner besteht. Die erhöhte Materialstärke wird aber für den durchschnittlichen Käufer, der sein Gehäuse einmalig zusammenbaut und dann sicher auf seinem Schreibtisch abstellt irrelevant sein. Solltest Du allerdings häufig mit deinem PC reisen, kann eine bessere Stabilität des Ncase T1 2.5 Dir vielleicht zum Vorteil gereichen.



Was hat das FormD T1 V2.1 im Angebot?


Eine Sache, die das Ncase T1 2.5 im Gegensatz zu seinem FormD Vorgängermodell nicht bietet, ist die Möglichkeit sich das Gehäuse mit CNC gefrästen und eloxierten Aluminium Side-Panels zu konfigurieren. Stattdessen watet das 2.5 mit gewalzten / gepressten und dann schwarz lackierten Aluminium Side-Panels auf. Diese Premium Option, die das FormD T1 2.1 seinem Konkurrenten voraushat, habe ich mir im Detail angesehen. Zuerst muss erklärt werden, was „eloxiert“, bzw. „anodisiert“ (engl. Anodised) bedeutet.


Das Eloxal-Verfahren bietet die Grundlage um ein Aluminiummetall durch eine dünne Oxidschicht vor Oxidation, also Korrosion zu schützen. Zusätzlich dazu wird bei den Side Panels des V2.1 das Verfahren der anodischen Oxidation („anodizing“) eingesetzt, um diesen Schutz weiter zu verstärken. Dabei wird das Werkstück in einer Säurelösung gebadet und als Anode in einen Gleichstromkreislauf geschaltet. Die nun auf der Oberfläche des Werkstücks entstehende Oxidschicht ist wesentlich korrosionsbeständiger als zuvor und außerdem sehr verschleißresistent.

Diese Variante lässt sich FormD auch anständig bezahlen. Ganze $50 oder 46€ mehr als für die Standard-Ausführung in lackiertem Aluminium werden hier fällig. Schauen wir uns auch hier die Unterschiede zum lackierten Standard-Paneel des Ncase T1 einmal ganz genau an.




Auf den ersten Blick erkennt man, dass die lackierte Variante des Ncase keine so schöne Oberfläche hat. Aluminium ist schwieriger zu lackieren als beispielsweise Stahl und ein perfektes Finish mit erhöhtem Aufwand verbunden. Initial macht das „Anodized“ Side-Panel, wie FormD es nennt, einen sehr guten Eindruck. Die Oberfläche hat eine angenehme Haptik und auch der Abschluss mit dem Gehäuserand ist ausgesprochen sauber.



Qualitätsprobleme beim „Anodized Side Panel“ des FormD T1 2.1


Eine große Schwäche des Anodisierens zeigt sich allerdings beim genauen Hinsehen. Sieht im natürlichen Licht noch alles mehr oder weniger normal aus, so lassen sich spätestens am Abend bei künstlichem Licht massive Qualitätsmängel beim Herstellungsprozess der eloxierten Seiten-Paneele des FormD T1 V2.1 erkennen.


FormD T1 2.1 anodizes side panel with defects

Diese Fehler sind leider nicht nur dann offensichtlich, wenn man das Paneel direkt unter eine Lampe hält. Auch durch bei Platzierung des Gehäuses auf dem Schreibtisch kann dieser Effekt durch das Abstrahlen des Monitors sehr offensichtlich und damit störend werden.


Eigenartig ist, dass nur eines der beiden „Anodized side panels“ betroffen ist. Halten wir das zweite Seitenteil im gleichen Winkel unter die Lampe, offenbaren sich nur winzige Imperfektionen, die im täglichen Gebrauch nicht auszumachen sind.

Formd T1 2.1 anodized side panel


Natürlich habe ich für meine zusätzlich gezahlten 46€ eine etwas andere Qualität erwartet und meldete mich auch hier beim Kundensupport. Diesmal selbstverständlich bei FormD. Die Antwort des FormD Supports ließ mich überrascht zurück.


After reviewing the images, I want to assure you that what you're seeing is completely normal within standard. The inner hole marks you've highlighted can indeed be quite challenging to avoid, and despite our best efforts, they are often present.

Autsch! Der Kunde zahlt fast 50 Euro extra für ein Upgrade, das sichtbare Mängel aufweist, und die Aussage des Herstellers ist, dass diese normal und innerhalb des Standards sind. Anstatt sich zu entschuldigen und eine Lösung anzubieten, wird auf den schwierigen Herstellungsprozess verwiesen. Zumindest beim ersten Kontakt.

Nachdem ich erneut nachdrücklich nachgefragt und einen Austausch gegen die lackierten Aluminiumpaneele mit einer Rückerstattung der Differenz vorgeschlagen hatte, gab der Support schließlich nach und räumte den Qualitätsmangel ein.


Mir wurde zuerst allerdings nur eine Erstattung von 20 Dollar angeboten, die ich abgelehnt und um Übersendung eines einwandfreien Panels gebeten habe. Nach einiger Zeit kam tatsächlich die positive Rückmeldung und ein Paket aus China erreichte mich drei Wochen später.

Blöd nur, dass ich für das kostenlose Side-Panel Zollgebühren zahlen musste, weil FormD den Wert auf der Rechnung falsch angegeben hat. Alles in allem hat es viel zu lange gedauert und zu viel Bestimmtheit meinerseits erfordert, bis der Support mir die gewünschte Lösung zur Verfügung gestellt hat. Letztendlich habe ich jedoch zwei einwandfreie CNC-Seitenteile bekommen, die mich insgesamt 60 US-Dollar und einiges an Nerven gekostet haben. Nicht die beste Kundenerfahrung, aber auch nicht die Schlechteste.


Macht Ncase bessere Seitenteile?


Während wir wieder beim Thema Ncase sind, ist es erwähnenswert, dass die lackierten Aluminium-Seitenpaneele des T1 V2.5 nicht perfekt sind. Wenn man mit den Fingern über die Gehäusewand fährt, spüren die tausenden von Nervenenden in den Fingerspitzen gelegentlich mikroskopische Unregelmäßigkeiten, die wahrscheinlich auf Mikro-Lackspritzer während des Lackierprozesses zurückzuführen sind. Diese sind mit bloßem Auge kaum sichtbar und auf einem normalen Foto nicht einzufangen. Sie können jedoch allmählich entfernt werden, indem man das Gehäuse kontinuierlich mit der Handfläche streichelt. Ich habe mein T1 viel gestreichelt und alle Spritzer sind jetzt weg.


Deine Erfahrung kann anders sein. Die Mikro-Unregelmäßigkeiten an den Seiten sind nicht so störend wie das Taschentücher verschlingende obere Panel, aber ich wollte sie nicht unerwähnt lassen.



Fertigungstoleranzen – FormDs Paradedisziplin


Wo das FormD T1 2.1 gegenüber dem Ncase T1 2.5 endlich punkten kann sind die Fertigungstoleranzen. Zumindest bei meinen beiden Exemplaren ist ein deutlicher Unterschied bei selbigen vom Top- zum Front-Panel vorhanden. Schauen wir auch hier einmal auf Detailaufnahmen.

gap between front and top Panel of FormD T1 V2.1
FormD T1 V2.1 Top Panel tolerance

gap between front and top Panel of FormD T1
Ncase T1 V2.5 Top Panel tolerance

Das FormD T1 V2.1 überzeugt hier mit einer millimetergenauen Passform, während das Ncase T1 V2.5 in diesem Bereich zurückstecken muss. Du wirst es bereits beim Einschieben des Top-Panels in die Front-Platte merken – der Toleranzrahmen beim FormD ist enger als beim Ncase. Das Top Panel hat nicht so viel Spiel und sitzt wie angegossen auf dem Gehäuse.


Auch ein mehrfaches Repositionieren des Paneels und Nachziehen der Schrauben beim Ncase T1 haben nichts an der Situation geändert. Fairerweise muss noch einmal erwähnt werden, dass diese Ungenauigkeit nur bei genauer Betrachtung auffällt und der deutlich günstigere Preis des Ncase T1 V2.5 auch irgendwo herkommen muss. Die Abweichung von Front-Panel zur Deckelplatte beträgt 0,15mm. Ich persönlich kann gerade noch darüber hinwegsehen, für manch anderen mag das aber ein valides K.O.-Kriterium sein.



“Back To The Screws” 


So langsam beginnen wir bei diesem Vergleich in die Kleinigkeiten abzutauchen. Eine weitere interessante Kleinigkeit sind die unterschiedlichen Befestigungsschrauben für die Gummi-Füße, die den Gehäusen beiliegen. Schauen wir uns auch hier einmal an, was Ncase anders macht als FormD.




Während also das FormD T1 eine breite Flachkopf-Schraube zur Befestigung der Füße verwendet, nutzt Ncase für sein T1 den flacheren der nur zwei mitgelieferten Schrauben-Typen, gibt aber zur besseren Distribution der Klemmkraft kleine Unterlegscheiben aus Plastik mit. Beide Varianten sind absolut geeignet um die Füße sicher und ohne Beschädigung der Oberflächen anzubringen. Den Gedanken von Ncase das Weglassen der spezifischen Schraube mit einem Abstandhalter zu kompensieren, muss man durchaus würdigen.



Verfügbarkeit – das T1 ist begehrt


Einen Aspekt haben wir noch gar nicht betrachtet, die Verfügbarkeit. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels sind alle Farbvarianten des FormD T1 V2.1 komplett ausverkauft. Das Ncase T1 V2.5 ist immerhin in Schwarz verfügbar, während Gunmetal (Silber) und Weiß ebenfalls ausverkauft sind.


Du hast also nicht unbedingt die Qual der Wahl beim Kauf eines der beiden Exemplare, sondern bist stark auf die aktuelle Produktionskapazität der Hersteller angewiesen. Wir stellen fest, es gibt Unterschiede, einige größer, andere kleiner, aber keinesfalls so wesentliche, dass vom Kauf einer der beiden Varianten komplett abzuraten ist. Schau einfach, was Dir persönlich wichtig ist.



Fazit: Welche der beiden T1 Versionen solltest Du kaufen?


Favorisierst du das bessere Oberflächen-Finish, einen deutlich attraktiveren Preis und möchtest einen exzellenten Kundenservice genießen, greif zum Ncase T1 V2.5.


Ist dir der Preis nicht so wichtig und du kannst mit einem adequaten Kundenservice leben, legst aber großen Wert auf genaue Fertigungstoleranzen, dann empfehle ich dir das FormD T1 V2.1.



Fallen dir weitere Gründe für die eine oder andere Option ein?

Hast du andere Erfahrungen mit den beiden Gehäusen gemacht als ich?

Lass mir gerne einen Kommentar da!

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